danach / davor / dazwischen

Während die Redaktion schon intensiv an der neuen Ausgabe werkelt (die noch dieses Jahr erscheinen soll), wirkt die letzte Ausgabe immer noch nach. Unter dem Titel „dis/play“ im November 2019 erschienen, hatten wir zusammen mit der Studierenden-Gruppe „Fakultät 0“, die sich für die Förderung performativer Künste einsetzt, ein gemeinsames Konzept (dis/play – Bewegte Schrift) zur Literatur Biennale Wuppertal eingereicht, die unter dem Thema „Tier – Mensch – Maschine. Berührungen“ eigentlich im Mai diesen Jahres stattfinden sollte.

Lirum- Larum: die Literatur Biennale Wuppertal im Mai 2020 wurde abgesagt, gekürzt neu geplant für den November 2020, um dann kurzfristig Anfang November komplett ins Web verlagert zu werden.

Letzte Woche gab es sie nun endlich zu sehen: die Performance „dis/play – Bewegte Schrift“ der Fakultät 0 – anders als geplant „nur“ als Video im Stream und ohne Interaktion mit dem Publikum … als eine klaustrophobisch-kreiselnde Studie, bei der sich die in unserer Ausgabe #4 veröffentlichten Texte zu trocken-verlesenen Nachrichten verknappten.

Screenshot der Performance „Display – bewegte Schrift“ der Fakultät 0

Wir sind – als Redaktion und als Autorinnen und Autoren – durchaus irritiert gewesen über diese Reduktion von Literatur auf eine steten – maschinell aus dem Off kommenden – Wortstrom, der die eingesperrten, auf ihre bloße (tierische) Existenz reduzierten Menschen nur wenig berührt … aber Irritation und Erschrecken, das sind nun mal nicht die schlechtesten Wirkungen einer performativen Intervention … und das Thema der Biennale wurde offensichtlich getroffen.

Gelesen wurden Texte von folgenden Autorinnen und Autoren aus der 4. Ausgabe von neolith „dis/play“: blume, Sofie Steinfest, Marlies Blauth, Sigune Schnabel, Matthias Rürup, Steffen M. Diebold, Marny Münnich und Olaf Lenz.